A K U P U N K T U R
Bei der Akupunktur werden sehr dünne, sterile Einmalnadeln verwendet, um bestimmte Punkte zu stimulieren. Akupunkturpunkte sind nicht zufällig über den Körper verteilt. Sie sind in Leitbahnen untereinander verbunden - ein netzartiges Gebilde, das über den gesamten Körper gespannt ist. Wegen der Ähnlichkeit mit den Meridianen auf den Seekarten entstand der Begriff Meridian. Heutzutage wird jedoch der Begriff Leitbahn bevorzugt. Das Verständnis der Organe ist in der TCM nicht nur auf die Anatomie und Physiologie begrenzt; vielmehr bilden die Organe eine Funktionseinheit und die Organsysteme stehen über diese Leitbahnen in einer engen Wechselbeziehung.Wie die Akupunktur wissenschaftlich gesehen genau im Körper wirkt, konnte bisher noch nicht abschließend geklärt werden. Moderne Untersuchungen belegen aber, dass die Akupunktur die Durchblutung verbessert, die Funktionen innerer Organe beeinflusst und die Weiterleitung von Schmerzreizen im zentralen Nervensystem hemmt. Im Gehirn werden Neurotransmitter mit psychisch entspannenden und schmerzhemmenden Wirkungen freigesetzt. Die Wirkung der Akupunktur - sowohl die schmerzlindernde als auch die therapeutische - ist in den vergangenen Jahren anhand einer großen Zahl seriöser Studien belegt worden. Das Argument, Akupunktur sei lediglich ein Placebo, widerlegt Professor Dr. Greten (einer meiner Lehrer) mit einer evidenzbasierten wissenschaftlichen Studie. Die Medizingeschichte kennt keine andere Methode, die über so einen langen Zeitraum Bestand hat, ohne dass sie einer Korrektur oder Umorientierung bedurfte. So hat sich die Akupunktur in den letzten Jahrzehnten als hocheffiziente und dabei nebenwirkungsarme Therapie auch im Westen fest etabliert.